UNIVERSITÄT ROSTOCK auf der CeBIT '97

Exponat: Adaptive Bildübertragung für mobile Umgebungen. Prof. Dr.-Ing. habil. Heidrun Schumann, Uwe Rauschenbach, Fachbereich Informatik, Institut für Computergraphik, 18051 Rostock, Albert-Einstein-Str. 21

Exponat: Adaptive Bildübertragung für mobile Umgebungen

In der Computertechnik geht der Trend zur Vernetzung multimedialer Informationsbestände zu einem globalen Informationsraum (z.B. World Wide Web). Tragbare Computer und drahtlose Datenübertragungstechnik ermöglichen den Zugriff auf diesen jederzeit und von jedem Ort. Grund für die breite Akzeptanz des Mediums Internet ist vor allem die graphische Informationspräsentation, die jedoch andererseits große Datenmengen erzeugt. Die Übertragungskapazität von mobilen bzw. Wide-Area-Netzen und die Verarbeitungs- und Graphikleistung von tragbaren Rechnern sind begrenzt bzw. schwanken dynamisch. Bildkommunikation in diesem Spannungsfeld erfordert die Anpaßbarkeit an verschiedene Kontexte zum Übertragungszeitpunkt.

Im Rahmen des von der DFG geförderten Projektes "Mobile Visualisierung" (MOVI) wurde ein Demonstrator entwickelt, der eine adaptive Bildkommunikation unter Berücksichtigung von Kontexten ermöglicht.

Ziel der adaptiven Bildkommunikation ist es, eine Bildübertragung und Bilddarstellung unter den Bedingungen beschränkter Ressourcen in akzeptabler Zeit durchzuführen. Zur Erfüllung der Zeitanforderungen muß ggf. eine Einschränkung der Bildqualität in Kauf genommen werden. Der vorgestellte Demonstrator IIS-m berücksichtigt die folgenden Kontextinformationen zur Anpassung des zu übertragenden Bildes:

IIS Blockbild

Die Vorbereitung des Bildes zur Übertragung erfolgt im Bildserver in mehreren Stufen. Zunächst werden Auflösung und Farbtiefe auf die Werte reduziert, die auf Client-Seite darstellbar sind. Damit wird sowohl Bandbreite gespart als auch die Darstellung auf dem Client beschleunigt. Nach der Bildreduktion wird - abhängig von Bildeigenschaften und Netzbandbreite - das am besten geeignete Bildkompressionsverfahren ausgewählt. Bei der Nutzung des verlustbehafteten Kompressionsverfahrens JPEG stellt ein Konfigurierungsschritt sicher, daß die komprimierte Bilddatei eine Größe aufweist, die mit der verfügbaren Netzbandbreite in der vom Nutzer geforderten Zeit übertragbar ist. Im Anschluß an die Konfigurierung erfolgen Komprimierung und Übertragung des Bildes.

Die Anpassung an den aktuellen Kontext kann auch - statt bei der Bildübertragung - bereits bei der Bilderzeugung ansetzen. Dazu wurde am Institut für Computergraphik das experimentelle System CurVis implementiert. Es demonstriert den kontextabhängigen Zugriff über das Internet auf ein Programm zur Visualisierung von Vektorfeldern, bei dem das Bild in einer Form erzeugt wird, in der es auch übertragen bzw. dargestellt werden kann.